Pressestimmen
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Die Rheinpfalz, 20.08.2012:

WAS LUCHS UND REHLEIN WOHL DAVON HALTEN?

Die Künstlerinnengruppe

..."Waldkunstpfad" wäre vielleicht das richtige Wort für den Stationenweg, der einen großzügigen Bogendurch das romantisch verwilderte gelände schlägt.
Vorne sitz ein gipsbleicher Mann und hat eine Vogeltränke auf dem Kopf - einen Gemeischaftsarbeit von Sigi Pfeifer und Victoria Nolte..."liebe das Geschaffene, denn es führt zum Schöpfer",hat Regina von Bodisco in einen gefällten Baum geschnitzt, in einen zweiten dieselbe Botschaft auf Französisch.
Angelika Wahl - Roblot hat ein Baumgrippe konsumkritisch mit bunten Alu - Dosen ummantelt, Ingris Kussmaul einen verwitterten Baumstumpf auf den Kopf gestellt und mit einem lustigen Fußpaar versehen...
Von Marija Schmidt erfahren wir, dass sie sich an das vom diesjährigen Kultursommer ausgegebene Motto "Gott und die Welt" gehalten hat; ein rätselhaftes, um Adam und Eva - und vielleicht auch um Hänsel und Gretel im Wald - ihr Beitrag; da heißt es aufmerksam beobachten und knobeln.
Unbeobachtet sind die Spaziergänger sowieso nicht. Augen, Baumgeister und archaische Zauberzeichen begleiten ihren Weg, die großen blauen (gemalten) von Sigris Harmgart und die uns von Baum und Borke anguckenden von Christine Hohmann. Sie beschenkt das Publikum zudem mit reichlich Lesestoff, nämlich Mini - Gedichten, die in kleinen Schächtelchen verpackt die Bäume hochkriechen und ebenso gelesen werden wollen wie die auf Leinen geschriebenen Gedichte, die Katrin Kirchner wie Wäschestücke zwischen Bäume gehängt hat: einverdächtig ironischer Einfall. Dasselbe gilt auch für die getrockneten Pflanzen von Anita Meckel, die schwer an den aus Kindertagen bekannten Zwang zum Anlegen vor sich hinbröselnder Herbarien erinnern.
diegrößte Installation stammt von margot Hellea Scherr. Vierzehn aus ausgemusterten Tastaturen zusammengesetzte Kreuze flüstern und ein "Ich bin" zu. Dann geht es zu einem gefällten Baum...Der Arbeitstitel "Besinnung"scheint hier passend.
Was aber soll mit dem sommerlichen OpenArt - Projekt in Zukunft geschehen? Angst davor, dass ihre Eingriffe verschwinden könnten, haben die Künstlerinnen nicht. Die Werke, heißt es, sollen weitgehend der Natur überlassen werden.....